Der Plan und die Macht des Schicksals by Jaliah J

Autor:Jaliah J. [J., Jaliah]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783735746771
Google: 6JK0AwAAQBAJ
Herausgeber: BoD – Books on Demand
veröffentlicht: 2014-06-01T22:00:00+00:00

Kapitel 12

Gabriel wird wach. Aurora liegt ihm noch in der Nase, das Bett ist aber bereits leer. Er findet sein Handy neben sich, es wurde ein Foto damit geschossen. Er schläft und Elena liegt mit ihrem Kopf auf seinem Bauch. Gabriel muss lächeln. Als er sieht wie spät es bereits ist, schreibt er Aurora eine Nachricht, ob er sie von der Arbeit abholen soll. Dann geht er erst einmal unter die Dusche. Er fühlt sich seltsam, seit dem Gespräch gestern mit Aurora hat er dieses Gefühl in sich.

Er weiß dazu nichts zu sagen, Aurora hat ihm alles erzählt, ihre gesamte Geschichte, aber er hat keine Vorstellungen, was er dazu sagen soll. Wie kann ein einzelner Mensch so viel Unglück erleben? Wie hätte sie nach ihrer Geschichte etwas anderes werden sollen als das, was sie jetzt ist? Wie soll er ihr vorwerfen, was sie tut, wenn er jetzt alle Gründe dafür kennt? Das Einzige was er weiß, ist, dass sie sich täuscht mit dem Gedanken, nicht in der Lage zu sein etwas zu fühlen.

Er spürt, wie wohl sie sich bei ihm fühlt, er spürt, wie ihr Herz schneller schlägt, wenn er sie küsst. Sie kann gelernt haben, ihren Körper zu benutzen, doch sie kann diese Gefühle nicht abschalten, die sich zwischen ihnen aufbauen. Und dass sie das tun, spürt Gabriel mit jeder Minute mehr. Sie ist keine Frau, die Gabriel sich jemals an seiner Seite vorgestellt hat, doch es gibt niemanden, den er lieber neben sich hätte als sie, er kann sich aber immer noch nicht damit abfinden. Warum alles so kam und warum sie so handelt, versteht er jetzt, damit zu leben ist eine ganz andere Geschichte.

Als er gestern mit Nando nach Hause gekommen ist, hat Milo sie abgefangen. Er hat ihn gefragt, was die Chica aus dem B.B. bei ihm zuhause macht, ob man die jetzt schon nach Hause bestellen kann und dass er sie gerne nach Gabriel haben würde. Nur dank Nando hat Gabriel ihm nicht die Nase gebrochen. Nachdem sich alle beruhigt hatten und er klar gemacht hat, dass Aurora jetzt und in Zukunft für alle anderen tabu ist, hat Nando ihm, bevor er ins Haus gegangen ist, etwas gesagt, was sich tief in ihm eingebrannt hat.

Wenn Gabriel sich dazu entschließt, etwas Ernsthaftes mit Aurora anzufangen, muss er damit zurechtkommen, dass auf ihn solche Bemerkungen des Öfteren zukommen werden und er dann nicht jedes Mal ausrasten kann.

Gabriel schließt den Wasserhahn in der Dusche und trocknet sich ab. Natürlich hat sein Bruder recht, er kann keine Zukunft mit Aurora haben ohne ihre Vergangenheit zu akzeptieren. Auch wenn er diese nun versteht, weiß er nicht, ob er sie akzeptieren kann. Doch alle Zweifel und alle Wut, die noch in ihm waren, haben sich in Luft aufgelöst, als er Aurora und Elena im Bett schlafen gesehen hat. Für einen winzigen Augenblick hat es sich in seinem Herzen so angefühlt, als wäre das alles, was er jemals wollte.

Er hat Aurora erschreckt, ihre Vergangenheit sitzt zu tief um sie zu ignorieren, doch sie ist in seine Arme gekommen und hat ihn geküsst.

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